MEB-Test: E 71 26 der DB/Epoche III (H0-Modell des Insider-Clubs von Märklin)

Die preußische Länderbahn-Elektrolok E 71 vermittelt auch im Modell urigen E-Betrieb. Als neue H0-Miniatur von Märklin dürfte sie vor allem Freunde Göppinger Gussmetalls erfreuen.
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Nur wenige andere Elektroloks aus Urgroßvaters Zeiten überlebten derart lange und stehen damit bis heute für den Beginn der Epoche der elektrischen Zugförderung.

+ + + Die wichtigsten Neuerscheinungen des Jahres + + +

Was die Göppinger bei der E 71 an Grundsubstanz aufbieten, ist allererste Güte: Die Gravur aller Zinkdruckguss-Teile, also der Vorbauten und des Lokkastens, ist als maßstäblich, vorbildgetreu und ausgesprochen konturenscharf zu bezeichnen. Alle Niet- und Schraubenköpfe sind hauchfein, den vielen Klappen und Türen fehlt nicht ein einziges Scharnier oder Verschlussriegel. Auch das Farbfinish samt feinster Beschriftung kann sich sehen lassen.

Wer vor allem den Spielwert dank der vielen Licht- und Soundfunktionen schätzt, kann bedenkenlos zugreifen.

Das Bügeleisen

Die spätere Baureihe E 71 war ein wichtiger Schritt in der Elektrolok-Entwicklung. 

So altmodisch, wie sie auf den heutigen Betrachter wirken mag, war die spätere E 71 nicht, im Gegenteil: Als im März 1914 nach rund zweijähriger Entwicklungszeit mit der Maschine EG 511 das erste Exemplar von der AEG ausgeliefert wurde, gehörte sie zu den modernsten Vertreterinnen von 15 kV/162/3 Hz-Wechselstrom-Elektroloks in Deutschland.

Von Alexander Bergner

Unser Buchtipp:
Die Ellok-Baureihen E 01 und E 71¹

Während die Baureihe E 01 (ex ES 9 bis 19) ihre Laufbahn im Jahr 1929 beendete, begannen die kleinen, unverwüstlichen Güterzugelloks der Baureihe E 71; nach Einsätzen in Mitteldeutschland, Schlesien und Bayern zu Beginn der 1930er-Jahre ihre Karriere im badischen Wiesen- und Wehratal. Erst nach 45 Einsatzjahren, im Jahr 1959, endete für die Baureihe E 71; der Plandienst. Auf beiden Seiten der deutsch-deutschen Grenze würdigte man ihre technikhistorische Bedeutung, im Osten mit der museal aufgearbeiteten E 71 30 im Verkehrsmuseum Dresden, im Westen mit der E 71 19 (heute in Koblenz-Lützel) und der E 71 28 (heute in Berlin).

aus: ModellEisenBahner 2/23