Ein gemischter Güterzug zum Verlieben. Da beginnt das Herz des Modellbahnfreunds heftig zu pochen. Ein Exot wie 288 002 belebt jede Anlage. Die Lüftergitter sind große Klasse und der vorbildliche Lokabstand überzeugt.
Foto: Andreas Bauer-Portner
Der Ursprung der Lokomotive ist unrühmlich. Die Deutsche Wehrmacht ließ bei Krupp vier Doppellokomotiven der Baureihe D 311 bauen. Sie waren für den Transport von schweren Geschützen vorgesehen. Zwei Exemplare überstanden den Zweiten Weltkrieg und gelangten zur DB, die sie als V 188 einreihte. Die Maschinen verfügten je Fahrzeughälfte ursprünglich über einen Dieselmotor mit 940 PS (691 kW) Motorleistung und erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h. Die Kraftübertragung vom Motor erfolgte dieselelektrisch mit je einem Fahrmotor an jedem der vier Radsätze pro Halbeinheit (Achsfolge Do+Do). Die Masse beider Fahrzeughälften betrug 147 Tonnen. Nach dem Krieg wurden die Loks von Krauss-Maffei aufgearbeitet und erhielten neue Maybach-Motoren mit 1100 PS (808 kW). Die beiden Exemplare der Baureihe 288 wurden bis zur Ausmusterung 1971 von den Bw Gemünden und Bamberg eingesetzt. 1973 wurden sie verschrottet.
+ + + Die wichtigsten Ankündigungen des Jahres + + +
Roco stellt eine wirklich gewichtige Nachbildung der außergewöhnlichen DB-Diesellok aufs Gleis, die auch im Maßstab 1:87 ordentlich Eindruck hinterlässt.
Genial: Die Nachbildung der elektrischen Verbindungskabel zwischen den Lokhälften sind aus flexiblem Gummi. Hinter den klaren Fenstern ist zudem der Maschinenraum angedeutet.
aus: ModellEisenBahner 7/23 (ab 07.06.2023 am Kiosk)
